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Bewegen, wahrnehmen, entdecken – Eine Seminarreflexion

Letztes Wochenende war ich auf einem so lehrreichen Seminar mit den wunderbaren Dozentinnen Regina Heng und Annegret Lucke in der Internationalen Musikakademie Schloss Kapfenburg. In diesen 2 Tagen habe ich eine Menge an neuen Impulsen für meine Arbeit als Instrumentallehrer erhalten und auch tolle Körpererfahrungen in verschiedenen Feldenkraislektionen sammeln dürfen.
Mein Hauptlearning ging aber viel viel tiefer.

Während des Seminars ist mir wieder einmal bewußt geworden, wie groß die Falle ist, wenn wir Lehrer versucht sind, unseren Schülern unsere eigenen Konzepte, unsere eigene Sicht durch unsere persönliche Erfahrungs- und Weltsichtbrille überzustülpen. Warum haben wir Pädagogen nicht öfter den Mut, unseren Schülern zu helfen, die Dinge durch ihre eigenen Brillen anschauen zu lassen, eigene Konzepte zu entwickeln.

Gute Pädagogen schaffen einen Erfahrungsraum, in dem die Schülerinnen und Schüler sich ausprobieren und experimentieren können, in dem sie Neues entdecken können und zwar mit dem berühmten „Kopf, Herz und Hand“. In einem solchen Erfahrungsfeld können intensive und tiefgreifende Lernerfahrungen gemacht werden. Wenn wir Lehrer es schaffen, diese gemeinsam mit dem Schüler zu reflektieren und zu verankern, dann findet in der Tat nachhaltiges Lernen statt. Dieses Konzept, diese Art zu Unterrichten lebten Regina und Annegret in jeder Minute mit Haut und Haaren. Und das war wirklich ansteckend, denn auch wir gestandenen und erwachsenen Pädagogen tollten wie die Kinder auf dem Boden herum, verfolgten Papierbälle und bliesen bunte Tücher durch die Luft. Und die gemeinsame Freude und der Spaß gemeinsam mit den Dozentinnen öffnete einen tiefen Raum des ehrlichen und offenen Austausches untereinander.

Mir hat das letzte Wochenende auch deutlich gemacht, wie sehr diese Art der pädagogischen Arbeit meiner Auffassung von (pferdegestütztem) Coaching entspricht. Für mich geht es auch im Coaching um die Schaffung eines Erfahrungsraumes, in dem der Klient seine Gefühle und Emotionen erforschen kann. Der Coach ist nur die Begleitperson, die achtsam und mit Respekt, den Lösungspfad des Klienten begleitet. Eigene Konzepte und „Brillen“ würden diesen Prozeß unwirksam machen.

Ist diese Idee des achtsamen und respektvollen Begleitens nicht eine wunderbare Vorstellung für die tägliche Arbeit als Lehrer, Pädagoge, Trainer und Coach?

Das Wochenende war toll, die Stunden mit meinen Schülern und Klienten in den Tagen danach auch. Liebe Regina, liebe Annegret, euch vielen Dank dafür.

 

Mehr Infos zu meiner Arbeit: https://peter-stelzl.de/angebote/coaching/

 

Das Seminar hieß „Bewegen, wahrnehmen, entdecken“ und fand in der Internationalen Musikakademie Schloss Kapfenburg unter der Leitung von Regina Heng und Annegret Lucke statt.

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